Der Fahrzeug-Check vor jeder Fahrt – kleine Kontrolle, große Wirkung

Letztes Update: 01.04.25

 

Im stressigen Alltag neigen viele Autofahrer dazu, einfach loszufahren, ohne dem Fahrzeug die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei kann eine kurze Kontrolle vor der Fahrt nicht nur vor teuren Reparaturen, sondern auch vor gefährlichen Situationen schützen. Moderne Fahrzeuge bieten zahlreiche Warnsysteme, die den Check vor Antritt der Fahrt sehr vereinfachen oder dem Fahrer die Aufgabe sogar gänzlich versuchen, abzunehmen. Doch auch moderne Systeme ersetzen nicht die Aufmerksamkeit des Fahrers. 

 

7 kurze Checks im Überblick

Im Folgenden haben wir sieben kurze aber wichtige Checks für Sie zusammengefasst, die Sie innerhalb von nur ein bis zwei Minuten durchführen können. 

 

  • Reifendruck und Reifenprofil

Ein falsch eingestellter Reifendruck kann mehr negative Auswirkungen haben, als viele denken. Bereits ein leicht zu niedriger Druck erhöht den Verschleiß der Reifen, verlängert den Bremsweg und führt zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch. 

Vor Fahrtantritt sollte deshalb der Druck aller vier Reifen geprüft und mit den Herstellerangaben abgeglichen werden – idealerweise bei kalten Reifen. Moderne Autos haben Sensoren verbaut, mithilfe derer Sie den Druck aus dem Cockpit einfach ablesen können. Auch das Profil der Reifen sollte nicht nur bei der Hauptuntersuchung Beachtung finden. Es muss mindestens 1,6 Millimeter tief sein, der ADAC empfiehlt jedoch eine Profiltiefe von mindestens drei Millimetern, um auch bei Nässe noch genügend Grip zu bieten. Werfen Sie außerdem einen Blick auf mögliche Risse, Ausbeulungen oder Fremdkörper, die sich in das Gummi gebohrt haben könnten.

 

  • Ölstand prüfen

Der Ölstand ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Faktor für die Langlebigkeit des Motors. Ist zu wenig Öl im System, droht im schlimmsten Fall ein kapitaler Motorschaden. Die Kontrolle erfolgt bei abgekühltem Motor und auf ebener Fläche. 

Das Prüfen ist ganz einfach: Ziehen Sie den Ölmessstab heraus, wischen Sie ihn mit einem sauberen Tuch ab, führen ihn erneut ein und lesen dann den Stand ab. Er sollte sich zwischen den Markierungen befinden. 

Gleichzeitig können Sie auch auf die Farbe und Konsistenz achten: Frisches Öl ist klar bis honigfarben, stark gebrauchte oder verunreinigte Flüssigkeit hingegen wirkt schwarz oder gar milchig. Vorsicht: Letzteres kann auf eine Beschädigung der Zylinderkopfdichtung hindeuten. 

 

  • Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit und Scheibenwaschanlage

Auch wenn sie meist unbeachtet bleiben, spielen diese drei Flüssigkeiten eine zentrale Rolle für Sicherheit und Funktionstüchtigkeit des Fahrzeugs. 

Die Kühlflüssigkeit verhindert eine Überhitzung des Motors. Der Füllstand sollte sich zwischen Minimum und Maximum befinden und die Flüssigkeit klar sein. Ist sie bräunlich oder verschmutzt, empfiehlt sich ein Austausch. 

Die Bremsflüssigkeit muss ebenfalls regelmäßig überprüft werden – ein zu niedriger Stand oder zu altes Medium kann das Bremsverhalten spürbar verschlechtern. 

Die Scheibenwaschanlage ist besonders in der kalten Jahreszeit essenziell: Achten Sie hier auf ausreichende Füllung und denken Sie auf jeden Fall an den Frostschutzanteil. Frieren die Schläuche zu, können sie im schlimmsten Fall sogar platzen.

 

 

  • Beleuchtung und Blinker kontrollieren

Gerade in der dunklen Jahreszeit oder bei schlechter Sicht ist funktionierende Beleuchtung unverzichtbar. Ein schneller Rundgang um das Fahrzeug genügt, um sich zu vergewissern, dass Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, Blinker und Bremslichter korrekt arbeiten. Idealerweise testen Sie Letzteres mit einer zweiten Person. Auch die Kennzeichenbeleuchtung und die Rückstrahler sollten nicht vergessen werden.

 

  • Kontrollleuchten im Cockpit

Nach dem Start des Motors sollte ein kurzer Blick auf das Cockpit selbstverständlich sein. Die Kontrollleuchten sind ein wichtiges Frühwarnsystem. Wenn die Motorkontrollleuchte leuchtet und Sie das ignorieren, kann das weitreichende Folgen haben. Sie signalisiert Probleme im Abgassystem oder bei der Motorsteuerung – ein rechtzeitiger Check kann teure Reparaturen verhindern.

Üblicherweise wird zwischen drei Farben der Leuchte unterschieden:

  • Rot: Sofort anhalten – es besteht akute Gefahr oder ein schwerwiegender Defekt liegt vor.
  • Gelb/Orange: Ein Hinweis auf ein technisches Problem, das bald überprüft werden sollte.
  • Grün/Blau: Reine Informationsleuchten, etwa für das eingeschaltete Fernlicht oder die Nebelschlussleuchte.

 

  • Klare Sichtverhältnisse schaffen

Eine gute Sicht ist eine Grundvoraussetzung für sicheres Fahren. Befreien Sie vor Fahrtantritt sämtliche Scheiben von Eis, Schnee oder Beschlag. Nutzen Sie dafür nicht nur die Heizung, sondern auch ein geeignetes Enteiserspray oder einen Eiskratzer. Auch die Spiegel sollten sauber und korrekt eingestellt sein. Kontrollieren Sie zudem die Scheibenwischer – bei Schlierenbildung oder rissigen Gummis ist ein Austausch fällig.

 

  • Ordnung im Innenraum

Es mag trivial klingen, ist aber sehr wichtig. Lose Gegenstände im Fahrzeug können bei einer Vollbremsung lebensgefährlich werden. Besonders schwere oder harte Objekte wie Getränkeflaschen, Werkzeuge oder elektronische Geräte sollten sicher verstaut sein. Auch ungesicherte Gepäckstücke im Kofferraum können im Ernstfall nach vorne schleudern – ein viel zu oft unterschätztes Risiko, das Sie einfach beseitigen können.

 

Fazit: Wenige Minuten für mehr Sicherheit und weniger Kosten

Ein kurzer Fahrzeug-Check vor jeder Fahrt ist weder kompliziert noch zeitaufwändig – er kann jedoch im Ernstfall den Unterschied machen. Wer sich regelmäßig die Zeit nimmt, den Zustand von Reifen, Flüssigkeiten, Lichtanlage und Cockpit-Anzeigen zu prüfen, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Gleichzeitig verlängert man die Lebensdauer des eigenen Fahrzeugs und kann teure Werkstattbesuche vermeiden. Machen Sie es zur Gewohnheit – Ihr Auto wird es Ihnen danken.

 

KOMMENTAR VERFASSEN

0 KOMMENTARE

  • user-img
    • Carsten

Carsten ist Perfektionist, Autodidakt und Experte für alles, was sich um innovative Technologien, Elektronik, Mechanik und Technik im Allgemeinen dreht. Als begeisterter Go-Kart-, Rally-, Quad- und Mopped-Fahrer seit Jugendtagen hatte er schon immer eine Begeisterung fürs motorisierte Fahren. Bis heute hat er zahlreiche Fahrzeuge von acht verschiedenen Marken privat gefahren, an ihnen geschraubt, die Software gepimpt und sich bis ins kleinste Detail mit allem auseinandergesetzt, was ein modernes Fahrzeug ausmacht. Diese praktischen Erfahrungen in Verbindung mit seiner Begeisterung fürs Schreiben, seinen Fachkenntnissen aus den Bereichen Handel, Marketing, Informatik und seiner Autorentätigkeit machen ihn zum Mann für alles in unserem Team; egal, ob es um Fakten-Checks, Korrekturen, Lektorate oder das Anlernen neuer Autoren geht – wo andere fertig sind, fängt er erst an.