Der deutsche Automarkt ist 2025 in Bewegung, wie lange nicht mehr. Elektro- und (Plug-in-)Hybrid-Zulassungen ziehen nach wie vor an, während Hersteller und Händler mit spürbaren Nachlässen um Kunden werben. Laut KBA entfiel im Oktober 2025 bereits jeder fünfte Neuwagen auf reine E-Autos.
Gleichzeitig berichten Marktbeobachter von steigenden Rabatten und sinkenden Transaktionspreisen. Das ist ein wichtiger Punkt für die Entscheidung zwischen Kauf und Leasing. Analysen des CAR-Instituts und Branchenmeldungen zeigen, dass Nachlässe bei E-Autos 2025 neue Höchststände erreichten, wodurch sich die Preislücke zwischen Verbrenner und BEV weiter verringert.
Doch was bedeutet das für Verbraucher, die vor der Entscheidung stehen, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen? Wir werfen einen genauen Blick auf die Marktentwicklung und geben Tipps für die Entscheidungsfindung.
Worum geht’s wirklich? Kosten, Risiko, Flexibilität
Leasing bietet planbare Raten und hohe Flexibilität, Kauf die volle Kontrolle über Laufleistung, Umbauten und Wiederverkauf. Welche Option passt, hängt von Fahrprofil, Liquidität und Risikoneigung ab.
Der Leasingfaktor als schnelle Daumenregel
Der Leasingfaktor setzt die monatliche Rate ins Verhältnis zum Bruttolistenpreis. Je niedriger der Faktor, desto attraktiver das Angebot. Besonders günstige Angebote bewegen sich um einen Faktor von 0,5 bis 0,8 Prozent. Teilweise werden solche Werte sogar noch unterschritten. Ein Leasingfaktor von 0,5 bedeutet, dass ein Fahrzeug mit einem Listenpreis von 40.000 Euro monatlich im Leasing 200 Euro kostet (40.000 x 0,005). Über eine Laufzeit von 36 Monaten, also 3 Jahren, summieren sich die Leasingkosten in diesem Beispiel auf 7.200 Euro, also 18 % des Brutto-Listenpreises.
Diesen Wert sollte man immer ins Verhältnis zum erwarteten Wertverlust eines Fahrzeugs setzen. So lässt sich schnell über den Daumen peilen, ob man aus rein finanzieller Sicht ein Auto kaufen oder doch eher leasen sollte. Ist über einen Zeitraum von drei Jahren ein höherer Wertverlust beim Wiederverkauf zu erwarten, als das Leasing über den gleichen Zeitraum an Gesamtkosten verursacht, ist Leasing rechnerisch günstiger.
Vergleich auf einen Blick

Quelle Markt & Zinsen Handelsblatt
Aktuelle Marktsignale
Zulassungen & Antriebe: E-Autos und Plug-in-Hybride wachsen zweistellig; BEV-Anteil (Elektroantrieb) laut Kraftfahrt-Bundesamt ~21 % im Oktober 2025. Das erhöht die Angebotsvielfalt & Deal-Dichte.
Rabatte/Transaktionspreise: CAR-Analysen melden 2025 rund 17,1 % durchschnittlichen Rabatt auf BEV bei spürbar mehr Aktionen insgesamt. Das ist gut für Kauf und Leasing. Teilweise reichen Rabatte bis knapp an die 30-Prozent-Marke heran.
Gebrauchtmarkt: Besitzumschreibungen liegen 2025 knapp über Vorjahr. Das ist ein wichtiges Kriterium, wenn man ein Fahrzeug kaufen und später wieder verkaufen will.
Zinsen: Effektivzinsen für Autokredite lagen im Herbst 2025 in der Regel im Bereich zwischen 5 und 6 Prozent. Das EZB-Niveau ist weiter entspannt, was für Finanzierungsvergleiche wichtig ist.

Wann lohnt sich in der Praxis der Kauf, wann das Leasing?
Zwar lässt sich die Frage nicht pauschal beantworten, doch es gibt einige klare Indikatoren, ob sich eher Kauf oder Leasing lohnt.
Kauf lohnt sich besonders bei hohen Laufleistungen ab etwa 20.000 km pro Jahr. Auch zur Vermeidung einer Kilometerbindung ist Kauf generell empfehlenswerter. Je länger man ein Fahrzeug halten möchte, desto eher ist der Kauf dem Leasing vorzuziehen. Wenn es um Umbauten oder Drittanbieter-Zubehör geht, kommt man am Kauf ohnehin nicht vorbei. Insbesondere, wenn Veränderungen am Fahrwerk vorgenommen werden sollen. Rückgabe-Stress gibt es beim Kauf natürlich ebenfalls nicht. Allerdings trägt man beim Kauf das Restwert-Risiko selbst.
Leasing lohnt sich besonders, wenn man mit planbaren Fixkosten rechnen und in kürzeren Abständen neue Modelle fahren möchte. Das Technikrisiko ist besonders gering, allerdings schafft man sich kein Eigentum an. Insbesondere wenn man die Chance hat, hohe Rabatte und geringe Leasingfaktoren auszunutzen (häufig für Unternehmen), kann sich Leasing auch finanziell rechnen. Wichtig ist, eine grobe Vorstellung davon zu haben, wie viele Kilometer man im Jahr fahren wird.
Checkliste für die Entscheidung zwischen Kauf & Leasing
- Bedarf & Fahrprofil definieren: Jahres-km, Haltedauer, Lade-/Tanksituation, Versicherungsbeiträge.
- Markt sondieren & Timing nutzen: Modellwechsel, Quartalsende, Aktionszeiträume (teils sehr niedrige Leasingfaktoren).
- Leasingfaktor/Rate vergleichen: Faktor < 0,8 kann (je nach Restwert & Ausstattung) attraktiv sein. Immer Gesamtpaket (km, Sonderzahlung, Überführung) bewerten.
- Kauf verhandeln: Realistische Nachlass-Range für Neuwagen meist zwischen 10–20 %, kann in Aktionen auch mehr sein. Transaktionspreise statt Listenpreise vergleichen.
- Finanzierung prüfen: Effektivzins, Laufzeit, Restschuld, Option Sondertilgung und gegen Leasing-Gesamtkosten rechnen.
- Gebraucht-Option absichern: Technischen Zustand checken (Motor/Antrieb, Servicehistorie, OBD-Fehler), Probefahrt, HU/Unfallfreiheit.
Einfache Beispielrechnung für einen Kompakt-BEV mit 38.000 € BLP
Leasing: Leasingfaktor 0,70 → Laufzeit 36 Mon., 10.000 km/Jahr
→ Monatsrate = 266 €
Nach 3 J. wird das Fahrzeug zurückgegeben, Schäden werden abgerechnet.
Kauf (Finanzierung): 15 % Nachlass → Kaufpreis 32.300 € → 60 Mon. Kredit zu 5,5 % eff.
→ Monatsrate = 618 €
Nach 5 J. ist das Fahrzeug Eigentum, Restwertrisiko bleibt.
Hinweis: Reale Angebote weichen davon natürlich ab und es kommen weitere Kosten wie Überführung, Versicherung, Wartung etc. hinzu. Beim Kauf bleibt das Restwertrisiko und beim Leasing das Rückgaberisiko durch abweichende Kilometer oder Schäden.
Fazit
2025 lohnt es sich, beide Wege nüchtern zu rechnen. Die Kombi aus höheren Nachlässen, wieder robusterem Neuwagenmarkt und stabilisierten Zinsen macht den Kauf attraktiv. Das gilt vor allem bei längerer Haltedauer. Leasing punktet mit Planbarkeit und dem Nutzen aktueller Aktionsfenster (niedrige Leasingfaktoren), wenn man regelmäßig wechseln will. Wer systematisch Rabattniveau, Leasingfaktor, Zinskosten und Restwert-Risiken vergleicht, trifft die bessere Entscheidung, unabhängig von Werbeversprechen.
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Carsten ist Perfektionist, Autodidakt und Experte für alles, was sich um innovative Technologien, Elektronik, Mechanik und Technik im Allgemeinen dreht. Als begeisterter Go-Kart-, Rally-, Quad- und Mopped-Fahrer seit Jugendtagen hatte er schon immer eine Begeisterung fürs motorisierte Fahren. Bis heute hat er zahlreiche Fahrzeuge von acht verschiedenen Marken privat gefahren, an ihnen geschraubt, die Software gepimpt und sich bis ins kleinste Detail mit allem auseinandergesetzt, was ein modernes Fahrzeug ausmacht. Diese praktischen Erfahrungen in Verbindung mit seiner Begeisterung fürs Schreiben, seinen Fachkenntnissen aus den Bereichen Handel, Marketing, Informatik und seiner Autorentätigkeit machen ihn zum Mann für alles in unserem Team; egal, ob es um Fakten-Checks, Korrekturen, Lektorate oder das Anlernen neuer Autoren geht – wo andere fertig sind, fängt er erst an.