Wie Sie eine Anhängerkupplung eintragen und nachrüsten

Letztes Update: 08.10.24

 

Wenn an einem Fahrzeug keine Anhängerkupplung enthalten ist, Sie das nützliche Zubehörteil aber gerne nachrüsten möchten, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten. Mit einer nachrüstbaren Anhängerkupplung können Sie Lasten wie Anhänger oder Wohnmobile ziehen und dadurch flexibler und mobiler sein. Welche Vorschriften es gibt, auf was Sie beim Eintragen achten müssen und welche Arten von Anhängerkupplungen es gibt, verraten wir Ihnen hier.

 

Arten von Anhängerkupplungen

Anhängerkupplungen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Bauarten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen feststehenden und abnehmbaren Anhängerkupplungen. Während feste Anhängerkupplungen direkt am Fahrzeug verbaut sind, können abnehmbare Anhängerkupplungen bei Bedarf abgenommen werden. Auch schwenkbare Anhängerkupplungen sind mittlerweile auf dem Markt erhältlich. Sie können bei Bedarf hinter die Stoßstange geschwenkt werden, so dass sie nicht sichtbar sind. Das ist nicht nur optisch ein Vorteil, sondern kann auch den Schaden an anderen Fahrzeugen verringern, wenn es zu einem Auffahrunfall kommt.

Bevor Sie sich für eine Art von Anhängerkupplung entscheiden, sollten Sie sich einen Anhängerkupplung-Test durchlesen und mit den verschiedenen Modellen, deren Vor- und Nachteilen sowie der Preislage auseinandersetzen. Sehr wichtig ist zudem, dass die Anhängerkupplung genau zu Ihrem Fahrzeugtyp passt. Achten Sie dabei auch darauf, dass das Baujahr Ihres Wagens zur Anhängerkupplung passt.

 

D-Wert von Anhängerkupplungen

Eine wichtige Kennzahl für eine Anhängerkupplung ist der D-Wert. Er gibt an, wie hoch die Stützlast der Anhängerkupplung ist. Bei der Stützlast handelt es sich um die Kraft, die ein Anhänger auf die Kupplung ausübt. Der D-Wert ist abhängig von der Bauart und Tragfähigkeit der Kupplung und wird in Kilogramm oder kN angegeben. Je größer die Anhänger sind, die Sie verwenden möchten, desto höher sollte auch der D-Wert sein. In der Regel liegt der D-Wert in einem Bereich zwischen 50 und 80 kg.

Beachten Sie auch, dass die Überschreitung des Stützwerts nicht nur zu Schäden führen kann, sondern auch ein Bußgeld bzw. Verwarngeld mit sich bringen kann. Wenn Sie die zulässige Stützlast um bis zu 50 Prozent überschreiten, droht ein Verwarngeld von 25 Euro und Sie müssen den Anhänger abladen. Bei einer Überschreitung von über 50 Prozent bekommen Sie sogar einen Punkt und es werden 60 Euro fällig.

Der D-Wert kann aus der zulässigen Gesamtmasse des Zugfahrzeugs und des Anhängers berechnet werden. Er sollte nicht mit der Anhängelast verwechselt werden. Die Formeln zur Berechnung beider Werte lauten wie folgt:

DWert: (Gesamtgewicht * Anhängelast * 9,81) / (Gesamtgewicht + Anhängelast)
Anhängelast: (D-Wert * Gesamtgewicht) / (Gesamtgewicht * 9,81 – D-Wert)

 

Anhängerkupplung-Nachrüstung

Wenn Sie eine Anhängerkupplung nachrüsten möchten, sollten Sie sich an eine Fachwerkstatt wenden, sofern Sie nicht genau wissen, was Sie tun und Bereits Erfahrungen mit dem Einbau einer Anhängerkupplung gesammelt haben. Die Werkstatt kann Ihnen nicht nur eine passende Kupplung empfehlen, sondern auch den Einbau durchführen.

Das Nachrüsten einer Anhängerkupplung ist bei den meisten Fahrzeugen möglich. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. So ist es zum Beispiel bei manchen Elektrofahrzeugen, wie dem Tesla Model 3, nicht möglich, eine Anhängerkupplung nachzurüsten. Natürlich können Sie auch nicht jede beliebige Anhängerkupplung an jedem Fahrzeug anbringen. Eine nachrüstbare Anhängerkupplung muss genau zu Ihrem Fahrzeug passen, da die Verankerung fest mit der Karosserie verbunden werden muss.

Insbesondere bei Fahrzeugen, die bereits über eine Ankerplatte für einfache Anhängerkupplungen verfügen, können Sie die Kupplung natürlich auch selbst montieren. Bei herkömmlichen PKWs ist das aber nicht der Fall. Hier muss die Anhängerkupplung fachgerecht installiert werden, da beispielsweise auch der Stecker für die Stromversorgung des Anhängers vom Fahrzeug mit Strom versorgt und korrekt installiert werden muss.

Wenn Sie eine günstige Anhängerkupplung kaufen, kann es vorkommen, dass die Fachwerkstatt die Montage nicht vornimmt. Herstellerhinweise müssen immer verfügbar sein und es ist wichtig, sie zu beachten, um die Anhängerkupplung sicher zu installieren und zu betreiben.

 

Kosten und Dauer der Nachrüstung

Bei den meisten Fahrzeugen dauert das Nachrüsten einer Anhängerkupplung nicht länger als etwa zwei bis drei Stunden. Je nach Fahrzeugmodell kann der Aufwand aber auch höher oder geringer ausfallen. Bei der Installation müssen Sie mit Stundensätzen zwischen 70 und 120 Euro rechnen, die für die Montage anfallen. Manche KFZ-Werkstätten bieten Ihnen den Service auch zum Festpreis und häufig sogar inklusive TÜV-Abnahme der Anhängerkupplung an.

Anhängerkupplung beim TÜV eintragen lassen

Bevor Sie eine Anhängerkupplung nutzen dürfen, müssen Sie sie beim TÜV eintragen lassen. Hierfür benötigen Sie die entsprechenden Unterlagen. Welche das sind und was für eine erfolgreiche Eintragung noch wichtig ist, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.

Benötigte Unterlagen: Für die Eintragung benötigen Sie verschiedene Unterlagen, wie zum Beispiel den Fahrzeugschein, die Zulassungsbescheinigung Teil I und II sowie die TÜV-Unterlagen der Anhängerkupplung selbst. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass sie über TÜV-Unterlagen verfügt.

Eintragungsort: Die Eintragung der Anhängerkupplung erfolgt in der Regel direkt beim TÜV oder einer autorisierten Prüfstelle des TÜVs. Dabei wird die Anhängerkupplung auf ihre Sicherheit und Funktionstüchtigkeit geprüft. Auch die Anhängelast und der D-Wert müssen in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden.

Fachgerechte Montage: Für die Eintragung ist es unerlässlich, dass die Anhängerkupplung fachgerecht montiert wurde und alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Eine unsachgemäße Montage oder fehlerhafte Eintragung können zu gefährlichen Situationen führen. Daher werden selbst montierte Anhängerkupplungen häufig nicht vom TÜV akzeptiert und erhalten keine Eintragung.

Zulassungsbescheinigung Anhängerkupplung: Nach erfolgter Eintragung und Überprüfung erhalten Sie eine neue Zulassungsbescheinigung Teil I, auf der die Anhängerkupplung und ihre Eigenschaften vermerkt sind. Wichtig: Die Eintragung muss alle zwei Jahre erneuert werden.

 

Details zur Eintragung im Fahrzeugschein

Die Eintragung einer Anhängerkupplung im Fahrzeugschein erfolgt in der Regel in den Abschnitten O.1 und O.2, die für die technischen Daten des Fahrzeugs vorgesehen sind. Hier werden die zulässige Anhängelast und der D-Wert der Anhängerkupplung eingetragen.

Die zulässige Anhängelast gibt an, wie schwer der Anhänger sein darf, den das Fahrzeug ziehen kann. Die maximale Anhängelast hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem zulässigen Gesamtgewicht des Fahrzeugs, der Motorleistung und der Bremsanlage. Die Anhängelast ist in der Regel in Kilogramm angegeben.

Der D-Wert wird ebenfalls eingetragen, denn er gibt an, wie groß die Stützlast des Anhängers sein darf, also wie viel Gewicht auf die Anhängerkupplung wirken darf. Der D-Wert ist in Kilogramm angegeben und hängt von der Bauart und Tragfähigkeit der Anhängerkupplung ab.

Bei werkseitig installierten Anhängerkupplungen wird sie bereits bei der Erstzulassung des Fahrzeugs eingetragen. Wenn Sie eine Anhängerkupplung nachrüsten, müssen Sie die Eintragung beim TÜV nachtragen lassen. Dabei werden die technischen Daten der Anhängerkupplung geprüft und in den Fahrzeugschein eingetragen.

Prüfen Sie im Anschluss, dass die Eintragung im Fahrzeugschein korrekt erfolgt ist und die zulässige Anhängelast und der D-Wert korrekt eingetragen wurden.

 

Demontage-Pflicht bei Anhängerkupplungen

Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass abnehmbare Anhängerkupplungen demontiert bzw. abgenommen oder umgeklappt werden müssen, wenn sie nicht genutzt werden. Es ist zwar richtig, dass es empfohlen wird, eine nicht genutzte Anhängerkupplung abzunehmen, da Schäden an anderen Fahrzeugen reduziert werden, wenn es zu einem Auffahrunfall kommt, eine Verpflichtung dazu gibt es aber nicht.

Es gibt jedoch Anhängerkupplungen, die mit einer solchen Pflicht einhergehen. Dies ist dann als Auflage in den Fahrzeugpapieren vermerkt. Das kann beispielsweise bei Anhängerkupplungen der Fall sein, bei denen der Kupplungskopf ohne Anhängerbetrieb das Kennzeichen verdecken würde. In diesem Fall ist es erforderlich, die abnehmbare Anhängerkupplung zu demontieren, wenn Sie sie nicht nutzen.

 

Anhängerkupplungen für verschiedene Fahrzeugarten

Natürlich gibt es für verschiedene Fahrzeuge auch verschiedene Arten von Anhängern. Im Folgenden haben wir einige wichtige Informationen dazu für Sie zusammengefasst.

 

PKW-Anhängerkupplung

Eine PKW-Anhängerkupplung ist ein sinnvolles Zubehör für alle, die häufiger mit dem Fahrzeug Lasten transportieren oder Zusatzelemente wie Fahrradanhänger oder Fahrradhalterungen für die Anhängerkupplung an ihrem PKW befestigen möchten. Außerdem können Sie mit einer Anhängerkupplung Wohnmobile ziehen. Allerdings müssen Sie beim Einbau und der Nutzung einer Anhängerkupplung die deutschen Vorschriften beachten.

Wenn ein Anhänger nicht schwerer als 750 kg ist und das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs, das den Anhänger zieht, nicht überschritten wird, können Sie ihn in Deutschland auch ohne zusätzlichen Anhängerführerschein fahren. Er darf grundsätzlich nicht schwerer sein, als das Zugfahrzeug. Für größere Anhänger oder Anhänger, die Sie an kleinen bzw. leichten Fahrzeugen benutzen möchten, brauchen Sie jedoch einen separaten Führerschein.

 

Wohnmobil-Anhängerkupplung

Auch bei Wohnmobilen kann eine Anhängerkupplung nützlich sein. Mit ihr können Sie zum Beispiel einen Fahrradträger oder einen kleinen Anhänger transportieren. Allerdings müssen Sie auch hier die zulässige Anhängelast und den D-Wert beachten. Die maximale Anhängelast finden Sie in der Regel in den Fahrzeugpapieren.

 

Traktor-Anhängerkupplung für PKW-Anhänger

Eine Traktor-Anhängerkupplung kann auch für einen PKW-Anhänger mit TÜV genutzt werden. Allerdings müssen auch hier bestimmte Vorschriften beachtet werden. So darf die Anhängelast nicht überschritten werden und der D-Wert muss eingehalten werden. Ausgelegt ist ein PKW-Anhänger für einen Traktor natürlich nicht und auch nicht alle Traktor-Anhängerkupplungen sind mit PKW-Anhängern kompatibel.

Darüber hinaus müssen Sie beachten, dass die momentane Gesamtmasse des Anhängers höchstens zweimal so hoch sein darf, wie die Eigenmasse der Zugmaschine – das gilt, wenn die Zugmaschine auf einer Achse gebremst ist.

Meistgestellte Fragen

Sollten Sie weitere Fragen zu Anhängerkupplungen oder deren Eintragung haben, können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren. Die häufigsten Fragen zum Thema haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst und kurz beantwortet.

 

Welche Papiere benötige ich für die TÜV-Eintragung der Anhängerkupplung?

Für die TÜV-Eintragung benötigen Sie in der Regel den Fahrzeugschein, die Zulassungsbescheinigung Teil I und II sowie die TÜV-Unterlagen der Anhängerkupplung.

 

Wie hoch darf die Anhängelast sein?

Die maximale Anhängelast finden Sie in der Regel in den Fahrzeugpapieren, sofern die Anhängerkupplung eingetragen ist. Diese darf nicht überschritten werden. Der D-Wert einer Anhängerkupplung wird in das Typenschild eingeprägt und aus ihm lässt sich die Anhängelast ermitteln.

 

Kann ich eine Anhängerkupplung selbst montieren?
Grundsätzlich ist die Selbstmontage einer Anhängerkupplung möglich, in den meisten Fällen aber eine Sache für den Fachmann. Eine unsachgemäße Montage kann zu gefährlichen Situationen und zudem dazu führen, dass sie vom TÜV nicht abgenommen wird.

 

Wie oft muss die Anhängerkupplung beim TÜV eingetragen werden?
Die Eintragung der erneute Eintragung beziehungsweise Überprüfung der Eintragung einer Anhängerkupplung muss in der Regel alle zwei Jahre durch den TÜV erfolgen.

 

Wie hoch muss der D-Wert bei der Anhängerkupplung sein?
Der D-Wert ist abhängig von der Bauart und Tragfähigkeit der Anhängerkupplung und wird in Kilogramm oder kN angegeben. Je größer die Belastungen sind, die der Anhänger auf die Kupplung ausübt, desto höher muss auch der D-Wert der Anhängerkupplung sein. In der Regel liegt er in einem Bereich zwischen 50 und 80 kg.

 

Kann ich eine abnehmbare Anhängerkupplung nachrüsten?
Ja, eine abnehmbare Anhängerkupplung kann bei den meisten Fahrzeugen nachgerüstet werden. Wichtig ist, dass Sie eine geeignete Variante auswählen und den Einbau von einem Fachmann durchführen lassen. Bei manchen Fahrzeugen wie z.B. einem Tesla Model 3 ist keine Nachrüstung einer Anhängerkupplung möglich.

 

Muss ich eine abnehmbare Anhängerkupplung abnehmen, wenn ich sie nicht nutze?

Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Vorschrift, die eine Abnahme vorschreibt. Allerdings ist es empfehlenswert, sie abzunehmen, um Schäden an anderen Fahrzeugen zu reduzieren, wenn es zu einem Auffahrunfall kommt. Manche Anhängerkupplungen müssen abgenommen werden, wenn dies als Auflage im Fahrzeugschein vermerkt ist. Das ist z.B. der Fall, wenn sie das Nummernschild verdecken würde.

 

Fazit zum Nachrüsten und Eintragen von Anhängerkupplungen

Eine Anhängerkupplung ist ein nützliches Zubehörteil für Ihr Auto sein. Allerdings müssen beim Nachrüsten, der Nutzung und beim Einbau einiges beachten. Achten Sie insbesondere auf die Kompatibilität mit Ihrem Fahrzeug, eine fachgerechte Montage sowie den D-Wert bzw. die Anhängelast.

Eine Anhängerkupplung mit Montage sollten Sie immer von einem Fachmann durchführen lassen. Auch die Eintragung beim TÜV ist erforderlich und muss alle zwei Jahre erneuert werden. Wenn Sie diese Vorschriften beachten, steht einer sicheren und mobilen Nutzung Ihrer Anhängerkupplung nichts im Wege und Sie können für fast jedes Fahrzeug auch nachträglich eine Anhängerkupplung montieren und  eintragen lassen.

 

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    • Carsten

Carsten ist Perfektionist, Autodidakt und Experte für alles, was sich um innovative Technologien, Elektronik, Mechanik und Technik im Allgemeinen dreht. Als begeisterter Go-Kart-, Rally-, Quad- und Mopped-Fahrer seit Jugendtagen hatte er schon immer eine Begeisterung fürs motorisierte Fahren. Bis heute hat er zahlreiche Fahrzeuge von acht verschiedenen Marken privat gefahren, an ihnen geschraubt, die Software gepimpt und sich bis ins kleinste Detail mit allem auseinandergesetzt, was ein modernes Fahrzeug ausmacht. Diese praktischen Erfahrungen in Verbindung mit seiner Begeisterung fürs Schreiben, seinen Fachkenntnissen aus den Bereichen Handel, Marketing, Informatik und seiner Autorentätigkeit machen ihn zum Mann für alles in unserem Team; egal, ob es um Fakten-Checks, Korrekturen, Lektorate oder das Anlernen neuer Autoren geht – wo andere fertig sind, fängt er erst an.