Reifenwahl für Ihr Fahrzeug – Welche Reifen darf ich fahren?

Letztes Update: 02.05.24

 

Die Auswahl der richtigen Reifen für Ihr Fahrzeug ist für Ihre Sicherheit und eine möglichst lange Fahrleistung entscheidend. In diesem umfassenden Leitfaden möchten wir Ihnen alle wichtigen Informationen mit auf den Weg geben, um die für Ihr Auto oder Motorrad zugelassenen und geeigneten Reifen auszuwählen. Lernen Sie alles über die Bedeutung der Reifenkennzeichnungen, die gesetzlichen Anforderungen und nutzen Sie unsere praktischen Tipps zur Reifenwahl. Natürlich erfahren Sie auch alles über die Feinheiten der Reifengrößen, Profiltiefen und saisonalen Anforderungen, um stets sicher und regelkonform unterwegs zu sein.

 

Verstehen der Reifenkennzeichnung

Jeder Reifen trägt auf seiner Flanke eine Kennzeichnung, die wichtige Informationen über seine Spezifikationen verrät. Diese Kennzeichnung umfasst die Reifenbreite in Millimetern, das Verhältnis von Höhe zu Breite in Prozent, den Typ des Reifenaufbaus (z.B. Radial), den Felgendurchmesser in Zoll, den Tragfähigkeitsindex und den Geschwindigkeitsindex. 

Ein Beispiel könnte so aussehen: 205/55 R 16 91V. Hierbei steht „205“ für die Reifenbreite, „55“ ist das Höhen-Breiten-Verhältnis, „R“ bedeutet Radialbauweise, „16“ ist der Felgendurchmesser, „91“ der Tragfähigkeitsindex und „V“ der Geschwindigkeitsindex. Diese Informationen helfen Ihnen, die Kompatibilität mit Ihrem Fahrzeug zu bestimmen und sicherzustellen, dass Ihre Reifen den Anforderungen Ihres Fahrstils und den Straßenbedingungen entsprechen.

 

Tabelle der Geschwindigkeitsindizes

In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Geschwindigkeitsindizes aufgeführt, die Sie auf Reifenflanken finden können, zusammen mit deren Bedeutung, also der maximalen Geschwindigkeit, die der Reifen sicher unterstützen kann. Jeder Buchstabe steht für eine maximale Geschwindigkeit, bei der der Reifen betrieben werden kann, ohne Leistung oder Sicherheit zu beeinträchtigen.

Geschwindigkeitsindex Max. Geschwindigkeit (km/h)
Q 160
R 170
S 180
T 190
U 200
H 210
V 240
W 270
Y 300
ZR Über 240 (genau spezifiziert durch weitere Angaben)

Reifengrößen im Fahrzeugschein

Geeignete Reifen im Fahrzeugschein

In Ihrem Fahrzeugschein (auch Zulassungsbescheinigung Teil I genannt) sind die für Ihr Fahrzeug zugelassenen Reifengrößen vermerkt. Diese Angaben sind wichtig, um die korrekten Reifen für Ihr Auto oder Motorrad auszuwählen. Der Fahrzeugschein enthält spezifische Codes, die jede zulässige Reifendimension für Ihr Fahrzeug beschreiben. Die Daten enthalten Informationen zur Breite, dem Durchmesser und dem Profi. 

Wo steht die Reifengröße im Fahrzeugschein? Sie finden die genauen Angaben zur Reifengröße in den Zeilen 15.1 und 15.2. Hier ist allerdings immer nur eine Größenkombination eingetragen. 

Sie sollten sich an diese Angaben immer halten, denn auch die besten Motorradreifen 2024 bzw. die besten Autoreifen bringen Ihnen nichts, wenn sie für Ihr Fahrzeug nicht zugelassen sind. Darüber hinaus kann sich eine falsche Reifenwahl auch negativ auf den Kraftstoffverbrauch, den Fahrkomfort und insbesondere auch den Bremsweg auswirken. Beachten Sie darüber hinaus, dass eine falsche Reifengröße dazu führen kann, dass die Geschwindigkeitsangabe auf Ihrem Tacho nicht mehr stimmt. 

Wenn Sie also wissen möchten, welche Reifengröße Sie fahren fahren dürfen, müssen Sie lediglich an der entsprechenden Stelle Ihre Reifengröße im Fahrzeugschein nachschauen. häufig gesuchte Begriffe sind, die Ihnen helfen, präzise und gesetzeskonforme Informationen zu erhalten. Durch die Beachtung dieser Eintragungen stellen Sie sicher, dass Ihre Reifen nicht nur passen, sondern auch den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

 

Kann ich andere Reifen als im Fahrzeugschein fahren?

Es ist durchaus möglich, alternative Reifen zu den im Fahrzeugschein eingetragenen zu verwenden, vorausgesetzt, diese entsprechen den rechtlichen Vorschriften. Hierbei spielt die EG-Übereinstimmungsbescheinigung (CoC) eine zentrale Rolle. Diese Bescheinigung führt alle für das Fahrzeug zulässigen Reifen- und Felgengrößen auf und bietet dadurch mehr Flexibilität bei der Reifenwahl. 

Seit 1996 müssen Neufahrzeuge in der EU mit einer CoC ausgestattet sein. Fehlt Ihnen diese Bescheinigung, können Sie sie beim Hersteller oder direkt auf der Eurococ-Seite anfordern. Mitführen müssen Sie diese Papiere nicht. Die Reifengröße ist also nicht bindend, sondern eine Empfehlung des Herstellers. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass Sie folgende Aspekte immer berücksichtigen:

  • Das EU-Reifenlabel mit Daten zur Leistung der Reifen
  • Die DOT-Nummer, die Aufschluss über das Herstellungsdatum gibt

 

Gesetzliche Bestimmungen und Richtlinien

In Deutschland gibt es spezifische gesetzliche Bestimmungen, die die Verwendung und die Eigenschaften von Fahrzeugreifen regeln. Diese Gesetze sind entworfen, um Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten und umfassen Regeln zu Winterreifenpflicht, Profiltiefen und weiteren wichtigen Kennzeichnungen. Im folgenden Abschnitt werden die wichtigsten Regelungen detailliert dargestellt, um Ihnen einen Überblick über Ihre Pflichten und Rechte als Fahrzeughalter zu geben.

 

Allgemeine Gesetzgebung

In Deutschland gelten spezifische Vorschriften, die sicherstellen, dass nur geeignete und sichere Reifen auf Fahrzeugen montiert werden. Diese Regelungen sind im Straßenverkehrsrecht festgehalten und werden durch die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) präzisiert.

 

Winterreifenpflicht

Die situative Winterreifenpflicht besagt, dass bei winterlichen Wetterbedingungen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte Fahrzeuge mit Winterreifen oder Allwetterreifen ausgestattet sein müssen. Die Reifen müssen mit dem M+S-Symbol und dem Schneeflockensymbol (Alpine-Symbol) gekennzeichnet sein. Beachten Sie, dass Reifen, die nur das M+S-Kürzel aufweisen, nicht mehr als Winterreifen zugelassen sind. Wenn Sie also die besten Allwetterreifen suchen, die Sie auch im Winter fahren können, müssen Sie immer auf das Vorhandensein des Alpine-Symbols achten!

 

Mindestprofiltiefe und Kennzeichnungen

Reifen müssen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm aufweisen, jedoch wird für Winterreifen eine Profiltiefe von mindestens 4 mm empfohlen, um optimale Sicherheit und Leistung zu gewährleisten. Jeder Reifen muss außerdem die EU-konforme Kennzeichnung tragen, die Informationen über die Leistungsfähigkeit des Reifens wie Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und Geräuschentwicklung enthält.

 

Bußgelder und rechtliche Konsequenzen

Nichtbeachtung der Reifenvorschriften kann zu Bußgeldern und Punkten im Fahreignungsregister führen. Dies beinhaltet das Fahren ohne die vorgeschriebenen Winterreifen unter entsprechenden Wetterbedingungen sowie das Fahren mit Reifen, die die Mindestprofiltiefe unterschreiten. Gemäß dem Bußgeldkatalog resultiert unangepasste Bereifung in einer Strafe von 60 Euro und einem Punkt in Flensburg. Bei einer Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer erhöht sich das Bußgeld auf 80 Euro. Eine Gefährdung führt zu einem Bußgeld von 100 Euro und im Falle eines Unfalls zu einer Strafe von 120 Euro.

 

Anpassungen und Eintragungen

Fahrzeughalter, die Reifen- oder Felgengrößen verwenden möchten, die nicht in der Zulassungsbescheinigung aufgeführt sind, benötigen eine entsprechende Änderungsabnahme und Eintragung in die Fahrzeugpapiere. Dies muss durch den TÜV geprüft und entsprechend eingetragen werden, bevor Sie mit den neuen Reifen fahren dürfen.

 

Auswahlkriterien für Reifen

Die Auswahl der richtigen Reifen für Ihr Fahrzeug hängt von mehreren Faktoren wie den Reifentypen (Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen) ab. Jeder Reifentyp wurde entwickelt, um unter spezifischen Wetterbedingungen optimale Leistung zu bieten. Die Wahl des Reifentyps sollte auf den typischen Wetterbedingungen Ihrer Region und Ihrem individuellen Fahrverhalten basieren.

Sommerreifen: Sommerreifen sind ideal für warme Wetterbedingungen. Sie bieten eine hervorragende Trocken- und Nasshaftung sowie eine erhöhte Effizienz durch geringeren Rollwiderstand. Der Nachteil ist, dass sie bei Temperaturen unter 7°C hart werden und ihren Grip verlieren.

Winterreifen: Winterreifen sind unerlässlich für kalte Bedingungen und bieten durch spezielle Gummimischungen und tiefere Profilblöcke verbesserten Grip auf Schnee und Eis. Sie sind jedoch bei warmen Temperaturen weniger effizient und nutzen sich schneller ab.

Ganzjahresreifen: Ganzjahresreifen sind eine Kompromisslösung und für gemäßigte Klimazonen geeignet. Sie bieten eine annehmbare Performance sowohl im Sommer als auch im Winter, erreichen jedoch nicht die spezialisierten Eigenschaften von reinen Sommer- oder Winterreifen.

Spezielle Reifen

Reifen für spezielle Fahrzeugtypen

Die Auswahl der Reifen variiert erheblich je nach Fahrzeugtyp, wobei sowohl Leistungs- als auch Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen sind.

 

Besonderheiten bei Reifen für Motorräder und Autos

Motorradreifen sind schmaler und haben oft ein gekrümmteres Profil, um schnelle Richtungswechsel und eine bessere Neigungskontrolle zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu haben Autoreifen eine breitere Auflagefläche, die eine größere Stabilität und Tragfähigkeit bietet. Die spezifischen Anforderungen an die Reifenkonstruktion variieren also stark zwischen Motorrädern und Autos.

 

Hinweise zu Leistungs- und Sicherheitsaspekten

Bei Motorrädern ist es besonders wichtig, Reifen zu wählen, die eine optimale Haftung bieten, da die Sicherheit des Fahrers direkt von der Reifenperformance abhängt. Bei Autos sollte neben der Haftung auch der Komfort und die Geräuschentwicklung der Reifen berücksichtigt werden. Unabhängig vom Fahrzeugtyp ist die regelmäßige Überprüfung von Profiltiefe und Reifendruck essentiell für die Fahrsicherheit.

 

Sicherheitstipps und Wartungshinweise für Reifen

Damit Ihre Reifen möglichst lange sicher sind, lange halten und sich gleichmäßig abfahren, sollten Sie folgende Hinweise beachten:

  1. Regelmäßige Überprüfungen: Es ist wichtig, die Reifen regelmäßig auf Schäden, eingebettete Objekte und Verschleiß zu überprüfen. Achten Sie besonders auf Risse, Schnitte oder Beulen an den Seitenwänden.
  2. Profiltiefe messen: Stellen Sie sicher, dass die Profiltiefe Ihrer Reifen über dem gesetzlichen Mindestmaß von 1,6 mm liegt. Für eine bessere Leistung bei Nässe wird eine Mindestprofiltiefe von 3 mm für Sommerreifen und 4 mm für Winterreifen empfohlen.
  3. Reifendruck kontrollieren: Überprüfen Sie den Reifendruck mindestens einmal im Monat und vor langen Fahrten. Korrekter Reifendruck sorgt für optimale Fahrleistung und Sicherheit.
  4. Rotation der Reifen: Um eine gleichmäßige Abnutzung zu fördern, sollte eine Reifenrotation alle 10.000 bis 15.000 Kilometer durchgeführt werden.
  5. Auswuchten und Ausrichten: Lassen Sie Ihre Reifen regelmäßig auswuchten und die Spur einstellen, um ungleichmäßige Abnutzung und Lenkprobleme zu vermeiden.
  6. Alter der Reifen beachten: Auch wenn sie nicht abgenutzt erscheinen, sollten Reifen aufgrund von Alterung und Materialermüdung spätestens nach 6 bis 10 Jahren ausgetauscht werden.

 

Beliebte Reifenhersteller in Deutschland 

In Deutschland sind die bekanntesten Reifenhersteller Michelin, Bridgestone, Continental, Pirelli, Hankook und Goodyear. Diese Marken sind für ihre hochwertigen Reifen bekannt, die oft in Tests hervorragend abschneiden und eine breite Palette an Fahrzeugtypen abdecken. Es gibt mit kleineren Herstellern wie Nokian, Sumitomo, Toyo, Dayton, Nexen und anderen aber heute auch sehr günstige Alternativen.

 

Vergleich zwischen Markenreifen und No-Name 

Obwohl Markenreifen oft als überlegen angesehen werden, bieten heute auch kleinere Hersteller wie Nokian qualitativ hochwertige Reifen an. Nokian ist besonders für seine soliden Winterreifen bekannt und hat sich einen Ruf für ausgezeichnete Leistung in kalten und winterlichen Bedingungen erarbeitet. 

Die Entscheidung zwischen Markenreifen und Reifen kleinerer Hersteller hängt oft von spezifischen Bedürfnissen und Budget ab. Markenreifen können eine sichere Wahl für diejenigen sein, die Wert auf nachgewiesene Leistung und breite Verfügbarkeit legen, während kleinere Marken oft spezialisiertere Lösungen oder ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten können.

 

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Fragen, die uns zum Thema Reifeneignung am häufigsten erreichen, haben wir im Folgenden nochmals kurz für Sie zusammengefasst. Sollten Sie weitere Fragen zur geeigneten Reifengröße oder Reifenart für Ihr Fahrzeug haben, können Sie uns gerne jederzeit kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

 

Welche Reifen darf ich fahren?
Sie dürfen Reifen fahren, die den Angaben in Ihrer Zulassungsbescheinigung Teil I entsprechen oder die in der EG-Übereinstimmungsbescheinigung (CoC) aufgeführt sind.

 

Welche Reifen passen auf mein Auto?
Die passenden Reifen für Ihr Auto finden Sie in der Zulassungsbescheinigung unter den Angaben zu Reifengröße und -typ.

 

Welche Reifen darf ich fahren ohne Eintragung?
Ohne zusätzliche Eintragung dürfen Sie nur die Reifengrößen fahren, die in Ihrem Fahrzeugschein oder der CoC-Bescheinigung genannt sind.

 

Welche Reifengröße?
Die Reifengröße, die Sie fahren dürfen, steht im Fahrzeugschein Ihres Fahrzeugs. Dort finden Sie Angaben zur Breite, Höhe und zum Durchmesser der Reifen.

 

Wo steht die Reifengröße im Fahrzeugschein?
Die Reifengröße ist in der Zulassungsbescheinigung Teil I Ihres Fahrzeugs eingetragen. Diese Informationen finden Sie in der Regel in den Zeilen 15.1 und 15.2.

 

Kann ich abweichende Reifengrößen fahren?
Ja, abweichende Reifengrößen können gefahren werden, wenn diese durch eine Änderungsabnahme genehmigt und in die Fahrzeugpapiere eingetragen sind.

 

Sind breitere Reifen auf meinem Auto erlaubt?
Breitere Reifen sind erlaubt, sofern sie den technischen Anforderungen des Fahrzeugs entsprechen und durch eine Eintragung oder die CoC-Bescheinigung gedeckt sind.

 

 

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    • Carsten

Carsten ist Perfektionist, Autodidakt und Experte für alles, was sich um innovative Technologien, Elektronik, Mechanik und Technik im Allgemeinen dreht. Als begeisterter Go-Kart-, Rally-, Quad- und Mopped-Fahrer seit Jugendtagen hatte er schon immer eine Begeisterung fürs motorisierte Fahren. Bis heute hat er zahlreiche Fahrzeuge von acht verschiedenen Marken privat gefahren, an ihnen geschraubt, die Software gepimpt und sich bis ins kleinste Detail mit allem auseinandergesetzt, was ein modernes Fahrzeug ausmacht. Diese praktischen Erfahrungen in Verbindung mit seiner Begeisterung fürs Schreiben, seinen Fachkenntnissen aus den Bereichen Handel, Marketing, Informatik und seiner Autorentätigkeit machen ihn zum Mann für alles in unserem Team; egal, ob es um Fakten-Checks, Korrekturen, Lektorate oder das Anlernen neuer Autoren geht – wo andere fertig sind, fängt er erst an.