Winterreifen sind für das sichere Fahren von entscheidender Bedeutung. Dabei spielt beim Thema Haltbarkeit nicht nur das Reifenalter selbst sondern natürlich auch die Abnutzung eine große Rolle. Wie lange Winterreifen halten, wie Sie das Alter von Winterreifen erkennen, was Sie beachten sollten und wie sie sich von anderen Reifen unterscheiden, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst
Lebensdauer, Alter und Haltbarkeit von Winterreifen
Die Lebensdauer von Winterreifen hängt natürlich von mehreren Faktoren ab. So spielen neben der Qualität der Reifen auch das Fahrverhalten, die Wartung und Einlagerung sowie die Einsatzbedingungen eine große Rolle. Im Schnitt haben Winterreifen bei durchschnittlicher Nutzung eine Lebensdauer von etwa 4 bis 6 Jahren. Dies kann je nach Nutzungsverhalten und Lagerbedingungen stark variieren.
Reifenalter, Abnutzung und Sicherheit
Das Alter von Reifen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit. Obwohl Reifen kein Verfallsdatum haben, empfehlen Experten, Reifen nach 6 bis 10 Jahren zu ersetzen. Diese Faustregel gilt unabhängig von der Profiltiefe oder der optischen Erscheinung. Die Gummimischung altert im Laufe der Zeit, was zu einer Abnahme der Haftung und Flexibilität führen kann.
Alte Reifen sollten mit Bedacht gefahren werden. Auch wenn sie äußerlich noch gut aussehen, können sie aufgrund des Alterungsprozesses an Leistungsfähigkeit und Haftung deutlich eingebüßt haben. Beachten Sie auch, dass Winterreifen sich nicht langsamer abnutzen, wenn Sie nur auf Schnee und Eis fahren. Tatsächlich kann das Fahren auf Schnee und Eis den Reifenverschleiß sogar beschleunigen, da sie stärker beansprucht werden. Es ist daher wichtig, die Reifen regelmäßig zu überprüfen, die Profiltiefe zu messen und sie bei Bedarf auszutauschen.
Das Reifenalter bzw. Herstellungsjahr anhand der DOT-Nummer ablesen
Das Herstellungsdatum eines Reifens kann anhand der DOT-Nummer auf der Seitenwand abgelesen werden. Die DOT-Nummer besteht aus einer Kombination von Zahlen und Buchstaben und ist normalerweise in einem ovalen Rahmen dargestellt. Die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer geben Auskunft über das Herstellungsdatum.
Beispiel: Die DOT-Nummer ist immer nach dem gleichen Schema aufgebaut – “DOT XXXX 2722”. In diesem Fall steht “2718” für das Herstellungsdatum. Die ersten beiden Ziffern “27” geben die Produktionswoche an (27. Kalenderwoche), während die letzten beiden Ziffern “18” für das Produktionsjahr stehen (2022).
Das Herstellungsjahr können Sie also anhand der letzten beiden Ziffern einfach ablesen. So können Sie abwägen, ob die Reifen noch gut sind. Achten Sie auch beim Neukauf von Reifen darauf, dass Sie nicht älter als ein bis zwei Jahre sind, damit Sie sie voll ausnutzen und nicht schon frühzeitig auswechseln müssen.
7 Tipps, wie Sie die Haltbarkeit von Winterreifen verlängern
Die Haltbarkeit von Winterreifen kann durch einige Maßnahmen verlängert werden, um ihre Leistungsfähigkeit und Sicherheit zu erhalten. Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zusammengefasst, wie Sie die Lebensdauer Ihrer Winterreifen verlängern können:
Regelmäßige Inspektion und Wartung: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihrer Winterreifen auf Beschädigungen wie Risse, Beulen oder Fremdkörper. Achten Sie auch auf ungleichmäßigen Abrieb, der auf eine fehlerhafte Spureinstellung oder andere Probleme hinweisen könnte. Bei Bedarf lassen Sie die Reifen von einem Fachmann auswuchten und ausrichten.
Richtiges Einlagern: Lagern Sie Ihre Winterreifen richtig, wenn sie nicht verwendet werden. Sie sollten sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahren, um die Alterung des Gummis zu verlangsamen. Idealerweise sollten die Reifen auf Felgen stehen, um Verformungen zu vermeiden. Verwenden Sie zudem Reifenbeutel oder -hüllen, um sie vor Staub, Sonnenlicht und anderen Umwelteinflüssen zu schützen.
Profiltiefe überprüfen: Überprüfen Sie regelmäßig die Profiltiefe Ihrer Winterreifen und stellen Sie sicher, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Eine ausreichende Profiltiefe gewährleistet eine gute Traktion und Haftung auf winterlichen Straßen. Sollte sich das Profil unterschiedlich stark abnutzen, kann es helfen, die Spur zu überprüfen oder die Reifen neu zu wuchten.
Angemessene der Fahrweise: Eine aggressive Fahrweise mit starkem Beschleunigen, Bremsen und Fahren von Kurven erhöht den Verschleiß. Fahren Sie daher vorausschauend, sanft und versuchen Sie, abrupte Manöver zu vermeiden, um den Reifenverschleiß zu minimieren.
Rechtzeitiges Wechseln auf Sommerreifen: Bei warmen Temperaturen verschleißen Winterreifen deutlich schneller, da die Gummimischung sehr weich ist. Sobald dauerhaft über 7°C und keine winterlichen Verhältnisse mehr herrschen, sollten Sie von Winter- auf Sommerreifen wechseln.
Richtig auswuchten: Achten Sie darauf, dass Ihre Winterreifen richtig ausgewuchtet sind, um Vibrationen und ungleichmäßigen Verschleiß zu vermeiden.
Reifendruck überprüfen: Stellen Sie sicher, dass der Reifendruck regelmäßig gemessen und auf den empfohlenen Wert gemäß den Angaben des Fahrzeugherstellers eingestellt wird. Ein falscher Reifendruck kann zu einem höheren Verschleiß und einer beeinträchtigten Leistung der Winterreifen führen.
Wenn Sie all diese sieben Tipps befolgen, können Sie die Haltbarkeit Ihrer Winterreifen deutlich verlängern.
Eigenschaften von Winterreifen und Unterschiede zu anderen Reifen
Winterreifen unterscheiden sich von Sommerreifen und Ganzjahresreifen durch ihre spezifischen Eigenschaften, die für eine bessere Performance und eine bessere Haftung bei kalten Temperaturen sowie auf schnee- und eisbedeckten Straßen sorgen. Winterreifen haben eine weichere Gummimischung, die auch bei niedrigen Temperaturen elastisch bleibt. Dadurch wird die bessere Haftung auf winterlichen Straßen erreicht. Das Profil der Winterreifen ist zudem mit speziellen Lamellen und tieferen Rillen ausgestattet, um Schnee und Wasser effektiv abzuleiten und die Traktion zu verbessern.
Wie Sie Winterreifen erkennen
Neben der Profiltiefe und den Lamellen können Sie Winterreifen auch mit einem Blick auf die Reifenflanke identifizieren. Winterreifen tragen im Gegensatz zu anderen Reifen das Alpine-Symbol. Hierbei handelt es sich um ein Piktogramm, das auch eine Schneeflocke zeigt. Daher wird es auch einfach als Schneeflocke-Symbol bezeichnet. Außerdem trägt es das M+S-Symbol, das für die Eignung für Schnee und Matsch steht. Da aber auch Ganzjahresreifen dieses Symbol tragen können, lässt das alleinige Vorhandensein des M+S-Symbols nicht darauf schließen, dass es sich um Winterreifen handelt.
Rechtliche Lage zu Winterreifen
In vielen Ländern gibt es gesetzliche Vorschriften zum Einsatz von Winterreifen. In Deutschland besagt die Straßenverkehrsordnung (StVO), dass Fahrzeuge bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Eis- oder Glätte mit Winterreifen ausgestattet sein müssen. Ein genaues Datum für den Wechsel zu Winterreifen ist nicht gesetzlich festgelegt, sondern wird durch die Wetterbedingungen bestimmt. Es wird empfohlen, Winterreifen aufzuziehen, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 7°C bleiben und mit winterlichen Bedingungen zu rechnen ist.
Halten Sie sich nicht daran und ignorieren Sie die Winterreifenpflicht auch bei winterlichen Straßenverhältnissen, droht nicht nur ein Bußgeld, sondern Sie können auch im Ernstfall in die Haftung genommen oder Ihnen kann der Versicherungsschutz verwehrt werden. Halten Sie sich daher unbedingt an die Richtlinien.
Schritt für Schritt: Winterreifen einfach wechseln
Sie können Winterreifen einfach selbst aufziehen, wenn sie gewuchtet sind. Befolgen Sie dazu einfach die folgenden vier Schritte:
Überprüfen Sie das Profil: Stellen Sie sicher, dass die Winterreifen eine ausreichende Profiltiefe von mindestens 4 mm aufweisen, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,4 mm.
Überprüfen Sie den Zustand der Reifen: Suchen Sie nach Anzeichen von Beschädigungen wie Rissen, Beulen oder Fremdkörpern in den Reifen.
Überprüfen Sie das Herstellungsdatum: Jeder Reifen hat eine DOT-Nummer auf der Seitenwand, die das Herstellungsdatum angibt. Die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer stehen für die Produktionswoche und das Jahr. Reifen, die älter als 6 Jahre sind, sollten Sie genau unter die Lupe nehmen.
Montieren Sie die Winterreifen: Heben Sie Ihr Fahrzeug mit einem Wagenheber an, schrauben Sie die Sommerreifen los und tauschen Sie sie nacheinander gegen Winterreifen aus. Stellen Sie dabei sicher, dass sie korrekt montiert und richtig aufgepumpt sind.
Haltbarkeit von Winterreifen gegenüber Ganzjahresreifen
Winterreifen bieten einige Vorteile gegenüber Ganzjahresreifen, wenn winterliche Bedingungen herrschen. Winterreifen sind durch ihr Profil und die Gummimischung speziell für Kälte, Schnee und Eis entwickelt und bieten daher eine bessere Traktion und Bremsleistung auf winterlichen Straßen. Ganzjahresreifen hingegen sind ein Kompromiss und können bei extremen Winterbedingungen nicht die gleiche Leistung erbringen wie spezielle Winterreifen.
Auch in Bezug auf die Haltbarkeit schneiden Ganzjahresreifen im direkten Vergleich schlechter ab. Durch die härtere Gummimischung werden sie im winterlichen Betrieb stärker beansprucht und können daher schneller verschleißen. Sind die Temperaturen etwas milder, kann es jedoch umgekehrt sein. Winterreifen neigen auf wärmeren Straßen zu einem deutlich höheren Gummiverschleiß, weshalb Sie unter diesen Bedingungen mit Ganzjahresreifen hinsichtlich der Haltbarkeit einen Vorteil haben.
Meistgestellte Fragen zur Haltbarkeit von Winterreifen
Falls Sie weitere Fragen zum Alter oder der Haltbarkeit Ihrer Winterreifen haben, können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren oder natürlich auch einen Kommentar hinterlassen. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen kurz für Sie zusammengefasst und beantwortet.
Wie lange kann man Winterreifen fahren?
Die Lebensdauer von Winterreifen beträgt in der Regel etwa 4 bis 6 Jahre, kann aber je nach Qualität, Fahrverhalten, Lagerung und Pflege variieren. Natürlich sind sie auszutauschen, wenn die Mindestprofiltiefe nicht mehr vorhanden ist.
Ab wann muss man Winterreifen haben?
Winterreifen sollten montiert werden, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 7°C fallen und mit winterlichen Straßenverhältnissen zu rechnen ist. Eine genaue Vorschrift gibt es nicht, sie sollen aber aufgezogen werden, wenn es die Straßenverhältnisse erfordern.
Wie erkenne ich das Reifenalter bzw. das Herstellungsdatum?
Das Reifenalter kann anhand der DOT-Nummer auf der Flanke des Reifens ermittelt werden. Die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer geben die Produktionswoche und das Jahr im Format „WWJJ“ an.
Wie alt dürfen Sommerreifen sein?
Auch bei Sommerreifen oder Allwetterreifen gibt es keine festgelegte Altersgrenze. Es wird jedoch empfohlen, sie unabhängig von der Profiltiefe nach etwa 6 Jahren zu ersetzen. Die Lebensdauer kann aber auch hier verlängert werden, wenn sie sorgfältig gepflegt und gut eingelagert werden sowie qualitativ hochwertig sind.
Wie lange halten Ganzjahresreifen?
Ganzjahresreifen haben eine ähnliche Lebensdauer wie Winterreifen, da sie mit einem Alpine-Symbol auch als Winterreifen gelten. In der Regel halten sie also ebenfalls etwa 6 Jahre.
Zusammenfassung zur Haltbarkeit von Winterreifen
Winterreifen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Fahrsicherheit im Winter. Daher sollten Sie ganz genau hinschauen und sie rechtzeitig aufziehen. Im Allgemeinen sollten Winterreifen nach vier bis sechs Jahren gewechselt werden, auch wenn das Profil noch gut aussieht.
Mit einer optimalen Lagerung, Pflege, einer moderaten Fahrweise und einer guten Auswuchtung können Sie die Lebensdauer verlängern. Das gilt besonders, wenn es qualitativ sehr hochwertige Reifen sind. Prüfen Sie beim Neukauf das Herstellungsjahr anhand der DOT-Nummer, ziehen Sie rechtzeitig Winterreifen auf und ziehen Sie sie vor allen Dingen auch rechtzeitig wieder ab und tauschen Sie sie gegen Sommerreifen, um die Haltbarkeit zu verlängern bzw. den Verschleiß zu minimieren.
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Carsten ist Perfektionist, Autodidakt und Experte für alles, was sich um innovative Technologien, Elektronik, Mechanik und Technik im Allgemeinen dreht. Als begeisterter Go-Kart-, Rally-, Quad- und Mopped-Fahrer seit Jugendtagen hatte er schon immer eine Begeisterung fürs motorisierte Fahren. Bis heute hat er zahlreiche Fahrzeuge von acht verschiedenen Marken privat gefahren, an ihnen geschraubt, die Software gepimpt und sich bis ins kleinste Detail mit allem auseinandergesetzt, was ein modernes Fahrzeug ausmacht. Diese praktischen Erfahrungen in Verbindung mit seiner Begeisterung fürs Schreiben, seinen Fachkenntnissen aus den Bereichen Handel, Marketing, Informatik und seiner Autorentätigkeit machen ihn zum Mann für alles in unserem Team; egal, ob es um Fakten-Checks, Korrekturen, Lektorate oder das Anlernen neuer Autoren geht – wo andere fertig sind, fängt er erst an.