Kann ich Motoröl mischen?

Letztes Update: 02.05.24

 

Kann ich Motoröl mischen? Eine Frage, die sich viele Autofahrer stellen, wenn sie vor der Entscheidung stehen, das Öl im Auto nachzufüllen oder zu wechseln. In diesem Blogartikel möchten wir Ihnen die wichtigsten Informationen zum Thema Ölmischen geben, die Motoröl Unterschiede etwas genauer beleuchten und Ihnen erklären, worauf Sie genau achten sollten, wenn Sie verschiedene Ölmarken bzw. Motoröle mischen.

 

Motoröl Spezifikationen und Ölviskositäten

Bevor wir uns mit dem Thema Ölmischen beschäftigen, ist es wichtig zu wissen, dass es verschiedene Motorölspezifikationen gibt. Diese Spezifikationen geben an, welche Eigenschaften das Öl haben muss, um den Motor optimal zu schützen und zu schmieren. Wenn Sie genaue Informationen über die Viskosität einzelner Klassen benötigen, können Sie sich eine Motoröl Tabelle bzw. eine Motoröl Spezifikation-Tabelle anschauen. Im Grunde genommen sind die Viskositätsklassen wie zum Beispiel 5W30 oder 10W40 aber recht einfach zu verstehen:

 

Dies sollten Sie zu Viskositätsklassen wissen, bevor Sie Motoröl mischen

Ölviskositätsklassen geben Auskunft über die Fließeigenschaften von Motoröl bei unterschiedlichen Temperaturen. Es gibt verschiedene Klassen, die mit einer Zahlenkombination auf den Ölflaschen gekennzeichnet werden. Die erste Zahl steht dabei für die Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen und die zweite Zahl für die Fließeigenschaften bei hohen Temperaturen.

Die Ölviskositätsklasse 0W20 bezeichnet ein extrem dünnflüssiges Öl, das bei sehr niedrigen Temperaturen noch fließfähig ist und schnell in den Motor gelangen kann. Die Zahl 0 steht dabei für die Fließeigenschaften bei extrem niedrigen Temperaturen (W steht für “Winter”), während die 20 für die Fließeigenschaften bei höheren Temperaturen steht. 0W20 Öle werden oft in modernen Benzinmotoren eingesetzt, um den Kraftstoffverbrauch zu senken und die Umweltbelastung zu reduzieren.

Die Ölviskositätsklasse 15W40 hingegen bezeichnet ein relativ dickflüssiges Öl, das bei höheren Temperaturen eine gute Schmierung gewährleistet. Die Zahl 15 steht dabei für die Fließeigenschaften bei niedrigeren Temperaturen und das W steht wieder für “Winter”. Die Zahl 40 steht für die Fließeigenschaften bei hohen Temperaturen. 15W40 Öle werden oft in älteren Dieselmotoren verwendet, da sie eine gute Schmierung bei höheren Temperaturen gewährleisten und Verschleiß und Korrosion reduzieren können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der richtigen Ölviskositätsklasse vom jeweiligen Motor und dessen Anforderungen abhängt. Eine falsche Wahl kann zu einem erhöhten Verschleiß, einem höheren Kraftstoffverbrauch und letztendlich zu Motorschäden führen.

 

Kann man Motoröle mischen?

Um die Frage kurz zu beantworten: Ja, grundsätzlich ist es möglich, verschiedene Motoröle miteinander zu mischen. Allerdings sollten Sie dabei einige Dinge beachten. Zunächst ist es wichtig, dass die Öle dieselben Spezifikationen haben. Wenn Sie zum Beispiel ein teilsynthetisches Öl mit einem vollsynthetischen Öl mischen, kann es zu unerwünschten chemischen Reaktionen kommen, die den Motor schädigen können.

Es ist nicht empfehlenswert, unterschiedliche Motoröle mit verschiedenen Viskositätsklassen zu mischen, da dadurch die Eigenschaften des Öls verändert werden können und somit Schäden am Motor verursacht werden können. Wenn jedoch aus unvermeidlichen Gründen Öle unterschiedlicher Viskositätsklassen gemischt werden müssen, sollte darauf geachtet werden, dass die beiden Öle ähnliche Spezifikationen aufweisen, um mögliche negative Auswirkungen auf den Motor zu minimieren.

Im Allgemeinen sollten nur Öle derselben Viskositätsklasse und mit ähnlichen Spezifikationen gemischt werden, da sie ähnliche Fließeigenschaften bei unterschiedlichen Temperaturen aufweisen und somit eine ausreichende Schmierung des Motors gewährleisten können. Wenn Sie unsicher sind, welches Öl für Ihren Motor geeignet ist oder ob Sie Öle mischen können, sollten Sie sich an den Hersteller des Motors oder an einen qualifizierten Fachmann wenden.

 

Die Viskositätsklasse von bereits eingefülltem Motoröl ermitteln

Die Viskositätsklasse von Motoröl kann durch verschiedene Methoden geprüft werden, aber die einfachste Methode ist die Überprüfung der Ölspezifikationen, die normalerweise auf dem Ölbehälter, dem Ölfilter oder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs aufgeführt sind.

Alternativ können Sie auch die Viskosität des Öls mit einem Viskosimeter messen, einem speziellen Gerät, das den Fließwiderstand des Öls bei verschiedenen Temperaturen misst. Das Viskosimeter misst normalerweise die Viskosität des Öls bei verschiedenen Temperaturen und gibt eine Zahl aus, die der Viskositätsklasse des Öls entspricht.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine solche Messung nur von einem Fachmann durchgeführt werden sollte, da es eine spezielle Ausstattung und Expertise erfordert, um genaue Ergebnisse zu erzielen. Wenn Sie unsicher sind, welches Motoröl für Ihr Fahrzeug geeignet ist oder wie Sie die Viskositätsklasse des Öls prüfen können, sollten Sie einen qualifizierten Mechaniker konsultieren.

Motoröl mischen – Wann ist es sinnvoll

In der Regel ist es nicht notwendig, Motoröle zu mischen. Wenn Sie Öl nachfüllen möchten, sollten Sie immer das gleiche Öl verwenden, das bereits im Motor ist. Wenn Sie jedoch aus Versehen das falsche Öl gekauft haben oder nur noch Reste von verschiedenen Ölen im Keller haben, können Sie diese in Ausnahmefällen miteinander mischen. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Spezifikationen und die Viskositäten der Öle zueinander passen.

Wenn Sie nicht sicher sind, welche Viskositätsklasse des Motoröls bereits in Ihrem Auto eingefüllt wurde, sollten Sie in der Bedienungsanleitung des Autos oder auf der Öl-Einfüllklappe nachsehen, welche Spezifikationen empfohlen werden. Es ist wichtig, dass Sie das richtige Motoröl verwenden, da sonst der Motor nicht optimal geschmiert wird und Schäden auftreten können.

Wenn Sie jedoch immer noch unsicher sind oder die Informationen nicht verfügbar sind, können Sie den Rat eines qualifizierten Mechanikers einholen, um das richtige Motoröl zu finden. Sie können auch das alte Öl aus dem Auto ablassen und es auf die richtige Viskositätsklasse prüfen, bevor Sie das neue Öl einfüllen.

Es ist auch wichtig, das Öl langsam nachzufüllen und zwischen den Nachfüllvorgängen Zeit zu lassen, damit das Öl in den Motor fließen und die Messung der Ölstandsanzeige im Auto aktualisiert werden kann. Überprüfen Sie den Ölstand regelmäßig, um sicherzustellen, dass er immer auf dem richtigen Niveau bleibt, und füllen Sie ihn bei Bedarf auf, um Motorschäden zu vermeiden.

 

Unterschiede zwischen synthetischem und mineralischem Öl

Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit Motorölen sind die Unterschiede zwischen synthetischem und mineralischem Öl. Vollsynthetisches Öl wird in der Regel aus hochwertigen synthetischen Basen hergestellt und enthält nur sehr wenige oder keine Mineralöle. Vollsynthetisches Öl bietet eine hervorragende Leistung und Schmierung, da es bei hohen und niedrigen Temperaturen eine hohe Viskosität beibehält, sehr widerstandsfähig gegen Verschleiß ist und die Motorleistung verbessert. Es ist auch länger haltbar als teilsynthetisches oder mineralisches Öl, was zu längeren Ölwechselintervallen führen kann. Vollsynthetisches Öl ist jedoch auch teurer als teilsynthetisches Öl.

Teilsynthetisches Öl ist eine Mischung aus synthetischen und mineralischen Ölen. Es bietet einige der Vorteile von vollsynthetischem Öl, wie eine bessere Schmierung und verbesserte Motorleistung, ist aber preiswerter als vollsynthetisches Öl. Teilsynthetisches Öl ist jedoch in der Regel nicht so widerstandsfähig gegen Verschleiß wie vollsynthetisches Öl und hat oft kürzere Ölwechselintervalle.

Welches Öl Sie wählen sollten, hängt von Ihrem Fahrzeug und Ihren Anforderungen ab. In der Regel empfehlen die meisten Hersteller eine bestimmte Ölspezifikation für ihr Fahrzeug, die Sie in der Bedienungsanleitung finden können. Wenn Sie jedoch nach einer besseren Leistung und längeren Ölwechselintervallen suchen, kann vollsynthetisches Öl die bessere Wahl sein, während teilsynthetisches Öl eine kostengünstigere Option ist. In jedem Fall sollten Sie es vermeiden, synthetisches und teilsynthetisches Motoröl miteinander zu mischen, auch wenn Sie beispielsweise sowohl als teilsynthetisches als auch als vollsynthetisches Öl 5W30 verwenden.

 

Unterschiedliche Ölmarken und Ölspezifikationen mischen

Zum Thema Motoröl mischen sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass es nicht nur verschiedene Viskositätsklassen, sondern auch verschiedene Arten von Motorenöl wie Long-Life-Motoröl bzw. auch Motorenöl von verschiedenen Herstellern gibt.

Long Life Motoröl mit normalem Motoröl mischen

Grundsätzlich sollten Long Life Motoröle nicht mit normalen Motorölen gemischt werden. Long Life Motoröle haben spezielle Additive, die auf eine längere Haltbarkeit und längere Wartungsintervalle ausgelegt sind. Wenn sie mit normalen Motorölen gemischt werden, können sie die Wirksamkeit der speziellen Additive beeinträchtigen und die Leistung des Öls reduzieren.

Wenn Sie Long Life Motoröl in Ihrem Fahrzeug verwenden und zusätzliches Öl hinzufügen möchten, sollten Sie immer das gleiche Long Life Motoröl nachfüllen, das bereits im Fahrzeug ist. Wenn Sie nicht sicher sind, welches Öl Sie benötigen, lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs oder wenden Sie sich an einen qualifizierten Mechaniker oder Händler.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Mischen von Motorölen unterschiedlicher Marken oder Hersteller zu unvorhersehbaren Ergebnissen führen kann. Wenn Sie unsicher sind, welche Art von Öl Sie verwenden sollten, ist es am besten, sich von einem Fachmann beraten zu lassen.

Motorenöl unterschiedlicher Hersteller mischen

Es ist ebenfalls nicht empfehlenswert, verschiedene Ölmarken zu mischen, da unterschiedliche Hersteller verschiedene Additive und Zusatzstoffe in ihren Ölen verwenden können, die möglicherweise nicht gut miteinander harmonieren. Wenn Sie verschiedene Ölmarken mischen, kann dies die Qualität des Öls beeinträchtigen und zu Leistungsproblemen oder Schäden am Motor führen.

Es ist am besten, immer das gleiche Öl zu verwenden, das bereits im Fahrzeug ist, oder ein Öl zu wählen, das den Spezifikationen des Fahrzeugherstellers entspricht. Wenn Sie das Öl wechseln müssen, sollten Sie das alte Öl vollständig ablassen und das Fahrzeug mit dem neuen, empfohlenen Öl befüllen.

Wenn die Viskositätsklassen übereinstimmen, können Sie heute in der Regel aber auch Öle unterschiedlicher Hersteller miteinander mischen. Im Zweifel sollten Sie jedoch einen Fachmann kontaktieren, um sichergehen zu können.

Meistgestellte Fragen

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema Motoröl mischen oder Motoröl im Allgemeinen haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren. Sollten Sie noch auf der Suche nach dem besten Motoröl sein, können wir Ihnen diesen Artikel empfehlen. Die Fragen, die uns am häufigsten erreichen, haben wir im Folgenden kurz für Sie zusammengefasst.

 

Welches Motoröl ist das Beste?

Das beste Motoröl hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Fahrzeugtyp, dem Alter des Motors und der bevorzugten Ölspezifikation. Die Betriebsanleitung Ihres Autos gibt Auskunft darüber, welches Öl das Beste für Ihren Motor ist.

 

Kann ich 2 Takt Öl mit Benzin mischen?

Ja, 2 Takt Öl kann mit Benzin gemischt werden, um den Zweitaktmotor eines Motorrads, Rollers oder Motorsägen zu schmieren. Dabei sollte das richtige Mischungsverhältnis beachtet werden, das in der Regel in der Betriebsanleitung des Geräts angegeben ist.

 

Kann ich Diesel Motoröl in meinem Benziner verwenden?

Nein, diesel Motoröl ist speziell für Dieselmotoren entwickelt und sollte nicht in Benzinmotoren verwendet werden. Das Öl hat andere Spezifikationen und Viskositäten, die nicht mit Benzinmotoren kompatibel sind.

 

Kann ein falsches Öl im Auto Motorschäden verursachen?

Ja, wenn das falsche Öl im Auto verwendet wird, kann dies zu Motorschäden führen. Das Öl schützt den Motor vor Verschleiß und Reibung, wenn es jedoch nicht den richtigen Spezifikationen und Viskositäten entspricht, kann es zu Schäden führen.

 

Wie fülle ich Öl in meinem Auto nach?

Um Öl in Ihrem Auto nachzufüllen, sollten Sie zuerst das richtige Öl besorgen, das den Spezifikationen und Viskositäten Ihres Motors entspricht. Anschließend öffnen Sie die Motorhaube und suchen den Öleinfüllstutzen, der meistens mit einem Ölkännchen-Symbol gekennzeichnet ist. Nachdem Sie das Öl eingefüllt haben, prüfen Sie den Ölstand mit dem Messstab und fügen gegebenenfalls noch etwas Öl hinzu.

 

Welches Öl soll ich verwenden, wenn ich ein teilsynthetisches Öl verwende?

Wenn Sie ein teilsynthetisches Öl verwenden, sollten Sie auch nur ein teilsynthetisches Öl nachfüllen oder verwenden, das den gleichen Spezifikationen und Viskositäten entspricht.

 

Was bedeuten die Zahlenkombinationen auf den Ölflaschen, wie zum Beispiel 5W30 oder 10W40?

Die Zahlenkombinationen auf den Ölflaschen geben Auskunft über die Ölviskosität. Die erste Zahl steht für die Viskosität des Öls bei niedrigen Temperaturen und die zweite Zahl steht für die Viskosität bei hohen Temperaturen. Je niedriger die Zahl, desto dünnflüssiger ist das Öl bei niedrigen Temperaturen und desto schneller gelangt es in den Motor. Je höher die zweite Zahl, desto dickerflüssiger ist das Öl bei hohen Temperaturen und desto besser schützt es den Motor vor Verschleiß und Reibung.

 

Fazit zum Mischen von Motorenöl

Motoröl zu mischen kann in Ausnahmefällen sinnvoll sein, jedoch sollte man dabei immer die Spezifikationen und Viskositäten der verschiedenen Öle beachten. Es ist wichtig, dass Sie nur Motorenöle derselben Spezifikation und Viskositätsklasse mischen, um sicherzustellen, dass sie miteinander kompatibel sind. Wenn Sie nicht sicher sind, welches Öl Sie benötigen, lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs oder wenden Sie sich an einen qualifizierten Mechaniker oder Händler.

Beim Nachfüllen von Motoröl ist es am besten, das gleiche Öl zu verwenden, das bereits im Motor ist. Wenn Sie nicht wissen, welches Öl verwendet wurde, können Sie das Etikett auf dem Öldeckel oder auf der Ölpeilstabkappe überprüfen oder einen Ölanalysedienst nutzen, um die Spezifikation und Viskositätsklasse zu ermitteln.

Es ist auch wichtig, die richtige Menge an Öl einzufüllen und regelmäßig die Ölstandanzeige zu überprüfen. Zu viel oder zu wenig Öl im Motor kann zu Schäden führen.

Insgesamt sollten Sie beim Mischen von Motorenöl vorsichtig sein und sicherstellen, dass Sie nur kompatible Öle verwenden, um Schäden am Motor zu vermeiden. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an einen Fachmann, der Sie bei der Wahl des richtigen Öls für Ihr Fahrzeug unterstützt.

 

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    • Carsten

Carsten ist Perfektionist, Autodidakt und Experte für alles, was sich um innovative Technologien, Elektronik, Mechanik und Technik im Allgemeinen dreht. Als begeisterter Go-Kart-, Rally-, Quad- und Mopped-Fahrer seit Jugendtagen hatte er schon immer eine Begeisterung fürs motorisierte Fahren. Bis heute hat er zahlreiche Fahrzeuge von acht verschiedenen Marken privat gefahren, an ihnen geschraubt, die Software gepimpt und sich bis ins kleinste Detail mit allem auseinandergesetzt, was ein modernes Fahrzeug ausmacht. Diese praktischen Erfahrungen in Verbindung mit seiner Begeisterung fürs Schreiben, seinen Fachkenntnissen aus den Bereichen Handel, Marketing, Informatik und seiner Autorentätigkeit machen ihn zum Mann für alles in unserem Team; egal, ob es um Fakten-Checks, Korrekturen, Lektorate oder das Anlernen neuer Autoren geht – wo andere fertig sind, fängt er erst an.